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Rundgang

Veröffentlicht am 15.11.2023

Seit Moritz häufig beruflich verreist ist und Raupe mich immer seltener braucht, verbringe ich mehr Zeit, als mir gut tut, im Office zuhause. So passiert es, dass ich dem Sog der Medien verfalle. Ich lese Life-Ticker und Nachrichten-Apps, über YouTube bekomme ich Filme geliefert. Wie ein Kaninchen vor der Schlange ergebe ich mich den Unabwendbarkeiten, den düsteren Prognosen, festgeklebt an meinem Drehstuhl, mit verhärtetem Nacken und brennenden Augen.

Ich wüsste gern einen Ausweg.

Mein Office quetscht sich in eine Schlafzimmerecke. Es besteht aus Schreibtisch, Klemmlampe, Laptop und Stuhl. Meine Arbeit ist still, ein Ringen um Verständnis. Ich erkunde die Gedanken und Gefühle, die wir haben und verbergen. Ich verfasse Notizen und Skizzen, Handlungsabläufe und Szenen, ich schreibe Geschichten. Doch immer häufiger erscheint mir, was ich tue, irrelevant. Es kommt nicht viel zustande. Ich verwerfe das Meiste, und das geht schon länger so. Früher habe ich ein Lächeln auf Gesichter gezaubert, doch die Leichtigkeit ist mir abhandengekommen. Meine kläglichen Versuche, mich dem Ernst der Lagen angemessen zu stellen, - dem Klimakollaps, den Kriegsgefahren, dem Nationalismus und dem Erstarken der Rechtspopulisten, um nur ein paar der Gefahren zu nennen -, und trotzdem einen Hauch Optimismus zu verbreiten, sind, wie ich finde, das Papier und die Druckerpatronen nicht wert. Ich könnte, was ich schreibe, auch gleich wieder löschen. Selten schicke ich mein Tagwerk abends in die Wolke, wenn noch Hoffnung besteht, dass nicht alles umsonst war. ...

...

Am Abend solcher schocksteifen Tage ist mein Verlangen nach Erdung und Hoffnung verzweifelt, und wenn Moritz nicht da, ist Raupe, unsere Tochter, mit mir konfrontiert. Mit einem Gespenst, das blass, knochenknackend, desorientiert aus dem Schlafzimmer tritt. Ich klopfe bei ihr an und finde sie halb liegend, in schwachem Lichterkettenlicht, an einen Kissenberg gelehnt, mit Airpods und Smartphone auf dem Bett. Um ihre angewinkelten Beine hat sie einen Schutzwall aus Decken gebaut. Sie ist nicht erreichbar und schickt mir Signale: Wie siehst denn du aus? Was willst du von mir? Ich könnte in der Tür zu Asche zerfallen, sie würde nicht reagieren. Ich frage trotzdem, alles klar? Träge hebt sich ihr Blick. Was is? Sie schaut mich an, als wäre ich eine simulierte Figur, eine von denen, durch die sie bei Star Stable durchreiten kann. Ich kündige an, gleich Essen zu machen. Sie erwidert ohne Worte: Glaub bloß nicht, ich helfe.

Die Schärfe von Zwiebeln, die meine Augen befeuchtet, das Brodeln des gesalzenen Wassers, der Geruch von Knoblauch, den ich für die Pasta in Olivenöl brate, - ich werde geschmeidig, das Kochen ist wieder mal herrlich konkret. Ich bekomme Appetit. Dass Raupe herauskommt für das gemeinsame Essen, mit mir die Pasta teilt, dafür bin ich ihr dankbar, auch wenn sie bei Tisch kaum etwas spricht. Wir sind beide am Leben, glücklich verschont. Auch Moritz ist am Leben, nach acht Stunden Meetings und Team Building Workhops. Er hat mich angerufen, und wir träufelten einander Vertrautheit in die Ohren.

Noch leben wir in Frieden. Noch leben wir in Freiheit. Die Bäume in unserem Garten haben nicht gebrannt. Unser Keller ist bislang trocken geblieben. Noch regieren uns nicht die, die die German Ängste schüren. Unsere Heizung funktioniert, der Kühlschrank ist gefüllt, und wir haben noch ein paar Jahre, bevor wir mit unseren Renten in unserer Blase zu den Ärmeren zählen. So spreche ich nach dem Essen das Dankesgebet, lautlos, im Geiste.

Oft genügt das aber nicht, um mit Zuversicht den Tag zu beschließen. Komm, lass uns was spielen, bettle ich nach dem Essen, aber Raupe rümpft die Nase und zieht sich zurück, kaum dass die letzte Gabel Spaghetti durch ihren Rachen gerutscht sind. Ihre Tür wird wieder von innen geschlossen. Sie will noch was lesen, braucht mich nicht mehr. Um dem Sog der Medien nicht erneut zu erliegen, wäre die Spontaneität einer Freundin vonnöten, was aber nicht zu haben ist. Also dann, nichts wie raus. Frische Luft und Bewegung.

Seit dem Lockdown drehe ich die gleiche Runde. Der Weg ist lang genug, um mich zu erschöpfen und abwechslungsreich. Er führt durch unser Wohngebiet bis zum ehemaligen Mauerstreifen zwischen Wedding und Pankow, über einen Fußgängersteg durch den belebten Mauerpark in den Prenzlauer Berg.

Wo wir wohnen, ist eine Gegend, kein Kiez. Restaurants und Cafes, Hostels oder Clubs sucht man vergeblich, tagsüber findet sich ein Bäcker, der um achtzehn Uhr dicht macht, und die wenigen Gewerberäume, die es in den Altbauten gibt, strotzen nicht gerade vor kreativem Charme. Zimmerpflanzen führen hinter den Scheiben ein lichtarmes Dasein. Die Nüchternheit von Zahlen und Fakten, Verordnungen und Verträgen, Gesetzestexten, Sitzungsprotokollen und Rechnungsbelegen beherrscht die Aktenschränke. Die Gewerberäume werden von Hausverwaltern, Versicherungsvertretern, Bezirksverordneten, Parteien genutzt.

Südlich unserer Straße beginnt die Bebauung mit Gründerzeithäusern, die nach und nach saniert und infolgedessen gentrifiziert worden sind. Richtung Norden breiten sich Mietskasernen aus, die inzwischen wärmeisoliert sind, Häuserkomplexe aus den 20er oder 30er Jahren, vor denen sich schmale Gärten aufreihen, mit dicht gepflanzten Sträuchern, die, so wie sie gestutzt sind, weniger Zierde als Mauern sein sollen. Wir haben auch Beete vor unserem Haus, rechts und links vor unserem Eingang. Weiden und Felsenbirnen, Hortensien und Seggen schmücken die Rabatten, in die sich Hunde trauen. Zur Straße hin wachsen junge Eschen, die das Gartenbauamt pflanzte, und um die wir uns kümmern, denn wir haben die Pflanzung bezuschusst.

Ich trete in schummriges DDR-Laternenlicht, was mich daran erinnert, in welchem Gebiet wir uns breit gemacht haben. Hier war Ostberlin. Vor allem im Oktober wird mir das bewusst. Der Tag der deutschen Einheit liegt gerade hinter uns. Den sollen wir feiern, wir Deutschen, aber Jahr für Jahr wird an diesem Nationalfeiertag mehr Uneinigkeit als Einigkeit bekundet. Den Wessis geht es wirtschaftlich besser, sagt eine Statistik, deutlich besser als den Ossis. Die Wessis werden mehr erben und weitervererben, ihre Renten sind höher. Bei denen mit geringerem Gehalt und geringerem Vermögen stellt sich deshalb kein Gefühl von Gerechtigkeit ein, und ich kann das verstehen. Vierzig Jahre Sozialismus hinterlässt seine Spuren. Vierzig Jahre sozial abgemilderte Marktwirtschaft auch. Wie so häufig denke ich, wir sollten darüber reden, wie uns Systeme beherrschen und prägen, wie wir wurden, wer wir sind.

Es ist auch gut möglich, dass die auf der anderen Seite uns immer noch hassen. Sieben Baugemeinschaften haben in den Nullerjahren sieben Häuser gebaut, eins neben das andere, fünf Stockwerke hoch, auf einem verwilderten Grundstück mit altem Obstbaumbestand und auf einem Gelände mit alten Garagen. Seither werfen wir ihnen unseren Schatten hinüber, auf die andere Straßenseite. Wir rauben den dortigen Bewohnern, vor allem denen in den unteren Etagen, das direkte Sonnenlicht. Das Mittagslicht, das Nachmittagslicht. Sie haben uns damals, als die Baufahrzeuge und Bauarbeiter-Container einen Teil der Straße einnahmen, nicht freudig empfangen. Sie haben sich beschwert, sogar prozessiert, und einem Straßenfest, das von einigen von uns veranstaltet wurde, das uns zusammenführen sollte, blieben die von drüben größtenteils fern. Unsere Baugemeinschaften bestanden allerdings zur Hälfte aus Ossis, was sich im Laufe der Jahre wohl herumgesprochen hat. Vielleicht herrscht deshalb Frieden. Oder schlicht Ignoranz. Lasst uns gemeinsam für Gerechtigkeit sorgen, würde ich ihnen sagen, den schlechter Gestellten, wenn es dazu Gelegenheit gäbe. Lasst uns kämpfen für einen Ausgleich, die Steuern auf Vermögen erhöhen und das Geld dann allen Bedürftigen geben, hüben wie drüben. Aber hört bitte auf, uns wieder in die alten zwei Teile zu zerlegen. Der Klimakollaps ist doch die Sorge der Stunde. Wir schreiben das heißeste Jahr, nicht seit Wetteraufzeichnung, sondern seit einhundertfünfundzwanzigtausend Jahren.

Die Temperaturen sind nach den Hitzerekorden - 30 Grad im Oktober im Breisgau - endlich gesunken. Es hat unter zehn Grad, so dass ich ein Halstuch und eine feste Jacke trage. Erleichtert atme ich durch, als käme wider Erwarten doch noch alles Lot, und überquere die Kreuzung.

Ich nehme eine Straße, die von Linden gesäumt ist. Über mir, in das erschöpfte Blattgrün der Bäume, das im Sommer dicht und Honigtau tropfend die Straße umwölbt hat, mischt sich gelbes Laub. Da mach ich ein Häkchen. Das entspricht der Jahreszeit, tagsüber leuchtet es golden, wenn darauf die Sonne scheint. Die Platanen allerdings eine Querstraße weiter, die im aufkommenden Wind über mir rascheln, stießen schon im Juni ihre ersten Blätter ab, kaum dass sie ausgeschlagen waren. Ihr abgeworfenes Laub ist so ausgetrocknet, dass es unter meinen Schuhen knackt, als zerträte ich Chips. Am Saum eines kleinen Parks, der auf einem Hügel aus Kriegsschutt angelegt wurde, steht eine Eiche. Zwei starke Äste hat ihr der letzte Sturm entrissen. Sie liegen zersägt seit Wochen darunter, mit Flatterband abgesperrt. Um den Hügelpark herum sind Kastanien gepflanzt. Vielleicht geschah das vor den beiden Weltkriegen des letzten Jahrhunderts oder erst nach dem letzten. Sie könnten achtzig oder hundert Jahre alt sein. Ihre prächtigen Kronen werden seit Jahren schon im Frühsommer braun, kaum, dass sie ihr buschiges Blattkleid mit den prunkvoll blühenden Kegeln zur Entfaltung bringen konnten. Sie sind krank, die Kastanienbäume, vielleicht sterben sie aus.

Die Dunkelheit bleibt diffus in Berlin, der Himmel ist lichtverschmutzt, ein spärliches Licht auf das Pflaster gestreut. Obwohl ich wenig sehe, stehen mir die Schäden an den Bäumen vor Augen. Die kahlen Kronen, die welken Blätter im Sommer, die von Stürmen und dem Borkenkäfer erledigten Bäume. Ich bin im Schwarzwald aufgewachsen, als der Wald dort noch feucht und dicht und tannengrün war, und jetzt wimmere ich wegen der verkohlten, wegen der noch brennenden und sterbenden Wälder überall auf der Welt und muss mich beruhigen. Ade, ihr erhabenen Wälder, ade, ihr grünen Hallen. Irgendetwas wächst nach, davon kannst du ausgehen. Steineichen, Stechpalmen, Lorbeer, Disteln, Moose, Flechten.

Geh, beweg dich, sage ich vor mich hin, geh weiter und atme.

Auf dem sandigen Weg, den sich Gassigänger*innen mit Jogger*innen und Spaziergängern teilen, spaziere ich die Schrebergärten entlang, die „Bornholmer Gärten“ heißen. Aus den Kletterrosenblüten sind Hagebutten geworden, es riecht nach Fallobst, nach Äpfeln und Renekloden, nach süßer Fäulnis, reifen Samen und kraftlos gewordenen, vergammelnden Stauden. Die Natur, die hochkultiviert wird hinter den Zäunen, weiß würdevoll zu sterben, weil sie darin geübt ist, neu zu entstehen. Wir müssen sie nur lassen. Das erklären uns die mit den grünen Daumen, die Kleingartenpächter. Um das Bleiberecht der Gärten wird seit Jahren gekämpft.

Tagsüber sind die Plakate der Kampagne Dawächstwas an den Zäunen zu lesen. SAATORT Bei uns sind die Täter die Guten. BEETMAN Wir kämpfen mit dem Untergrund. LUFTPUMPEN Von unseren Herzen für eure Lungen. Die Kampagne war erfolgreich, und für die nächsten zwei Jahre ist Bestandsschutz gewährt. Der Bürgermeister versprach, die Kleingartenanlagen Berlins zu erhalten. Die allermeisten zumindest. Ich tauche ein in die dunklen Heckenspaliere, durchquere die Gärten und atme Sauerstoff und Herbst. Auch wenn ich nur Schemen erkenne, weiß ich, dass sie da sind, die letzten Rosenblüten, die orangenen Sanddornbeeren, die hochgeschossenen gelben Sonnenaugen, die langgestreckten, zarten Herbstanemonen, die Blütenballons der gelben und roten und violetten Chrysanthemen.

Ein Dackel, zwei Doodles, ein paar Terrier-Rassen, die ich nie benennen kann, teilen sich mit ihren Haltern und mir die Pfade, bevor Babette mir entgegenkommt, die ich früh erkennen kann, an ihrem Berner Sennenhund. Unverwechselbar artig geht Fredo neben ihr her, mit schwingendem Hinterteil und zottelndem Fell. Als wir stehenbleiben, im schummrigen Licht einer Straßenlaterne, um miteinander zu plaudern, legt sich der Hund unverzüglich hin. Fredo mag sein Gewicht nicht unnötig tragen, selbst das Sitzen bereitet ihm Mühe. Er kann nur gehen oder liegen. Rennen kann er auch, wenngleich seine Ausdauer äußerst gering ist. Er findet aber Leckerlies, die Babette ihm auf einer Wiese oder in der Rinde eines Baumstamms versteckt. Das hat sie Raupe und mir einmal vorgeführt, auf dem Brennerberg oben, wie der Kriegsschutthügel heißt. Sie ist Sozialpädagogin und bildet Fredo aus, zu einem Therapiehund, für psychisch erkrankte Kinder von psychisch kranken Eltern. Er kann Heilung bringen, gemütlich wie er ist, so treuselig, ruhig. Die Kinder dürfen ihn streicheln und bürsten, ihn führen und füttern. Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund, wird schon Hildegard von Bingen zitiert. Hunde sind sensibel. Unvoreingenommen, erklärt mir Babette. Mit ihnen bauen wir Stress ab, können Traumata überwinden, Selbstvertrauen aufbauen. Dass es Hunde wie Fredo gibt und eine Frau wie Babette, sät in mir den Samen Zuversicht, dass wir auch in Zukunft Lösungen finden. Wir könnten von ihnen zig Tausende gebrauchen.

Unser Gespräch dauert ein paar Minuten, dann trennen wir uns. Trotzdem fühlt es sich an, als würden wir uns kennen und seien befreundet. Dabei treffen wir uns immer nur so, zufällig, flüchtig, zwei dreimal im Monat. Was aber schon viel ist in einer Stadt wie Berlin. Obwohl ich diese Runde seit drei Jahren gehe, begegne ich überwiegend fremden Gesichtern. Immer neuen Unbekannten.

Wir haben einen Freundeskreis in der Stadt, eine Nachbarschaft, ein Arbeitsverhältnis und eine Kollegschaft, Moritz und ich, aber wir sind Zugereiste, und ein Teil von uns bleibt, auch wenn uns das nicht täglich bewusst wird, mit unserer Herkunft verbunden, mit unseren Eltern und Geschwistern, die in Westdeutschland leben, bei Freiburg und in Hamburg, in Ulm oder Bonn.

Uns hat zwar kein Krieg, weder Verfolgung noch Armut von unserem Geburtsort oder dem Wohnort unserer Eltern vertrieben. Wir mussten nicht fliehen, konnten mit Möbeln und Büchern, mit unserer Gitarre umziehen. Uns hat die Hauptstadt angelockt, die nicht mehr geteilt war, uns interessierten die Universitäten, die Startup-Szene, Toleranz und Vielfalt lockten uns an, die Geschichtsträchtigkeit, die Reste der Mauer, das Brachland und der Leerstand im Osten. Unsere Wandergeschichte ist keineswegs dramatisch, trotzdem fühle ich mich manchmal innerlich zerrissen. Wie auf Dauerbesuch.

Gelandet, gestrandet, hängengeblieben.

Unsere Wurzeln steckten zuvor in einer anderen Erde, und ob wir gedeihlich angewachsen sind in der Erde Berlins, ob wir heimisch geworden sind, kann ich nicht sagen. Moritz kommt aus Hamburg und lebt immer auf, wenn er sich an einem Nordseestrand dem salzigen Wind entgegenstemmen kann. In einer Buchhandlung greift er nach Geschichten, die von Seeräubern handeln, vom Leben am Meer. Auf unserem Balkon blühen Apfelrosen, deren Duft er von Sylt kennt, wo seine Mutter herstammt. Eine Hommage an meine Herkunft ist der Kuckuck, der zu jeder vollen Stunde aus der Küchenuhr hüpft. Und fahren wir ins Umland, freue ich mich über jede Erhebung.

Uns hält vermutlich die Gewohnheit in Berlin, die Arbeit, uns halten Freundinnen und Freunde. Das haben wir gemeinsam mit allen, die eingewandert sind, auch mit jenen aus anderen Ländern.

Etwas wird mir immer fehlen, darüber tröstet mich auch die Kirschbaumallee nicht hinweg, die japanische Bürgerinnen und Bürger den Berlinern gespendet haben, nach dem Fall der Mauer. Die japanischen Kirschblüten sollen Frieden und Ruhe in die Menschenherzen bringen, und für die kurze Zeit der Blüte schaffen sie das. Aber den Rest des Jahres suche ich hier etwas Größeres vergeblich. Ich suche nach etwas auf diesem Abschnitt des grünen schmalen Bandes, das zum Glück entstanden ist, wo sich früher die Betonplattenwände, Metallgitterzäune, Beobachtungstürme und der Kontrollstreifen die früheren Maueranlage befanden. Ich hangle mich von Baum zu Baum und finde es nicht. Das blaue, ineinander verschachtelte Mittelgebirge. Die sanft in sie gefalteten, saftig-grünen Täler mit den großen Gehöften, deren kapuzenförmige, gewaltige Dächer Tiere und Menschen und Heuschober bergen. Die Forstwege durch die Wälder, die, wenn die Kettensägen der Holzfäller ruhen, der Stille gehören. Die einsamen Wälder, die tröstlich sein können, beruhigend wie Beten. Und die Leute aus dem Dorf meiner Kindheit, die mich immer noch erkennen. Ohne Gruß geht keiner im Dorf an einem anderen vorbei.

Unter der Bösebrücke, die sich über den ehemaligen Mauerstreifen und ein Bett aus Gleisen spannt, haben Obdachlose Matratzen ausgelegt. Um sie herum ihr Proviant. Decken, Schlafsäcke, ein Einkaufswagen gefüllt mit prallen Tüten. Grablichter brennen und werfen auf die dort kauernden Körper ein flackerndes Licht. Es ist nicht auszumachen, ob es Ossis sind oder Wessis, Osteuropäer*innen, die hier versammelt sind, Flüchtende, die keiner haben will oder Menschen, die in unserem reichen Land ins Bodenlose fielen. An einer Trennung zerbrochen, auf dem Arbeitsmarkt gescheitert, verschuldet, drogensüchtig, nicht befähigt, nach einem Scheitern weiterzumachen, mit neuem Mut, nicht robust genug ausgestattet für den Unbill des Lebens, zu wenig geliebt, schon verwahrlost aufgewachsen. Wie viele Fredos und Babettes müsste es geben, um sie alle zu retten.

Ich kenne eine Frau, die sich ihnen nähert, die sie fotografiert und beauftragt, sich selbst zu fotografieren und in Szene zu setzen, die diese Fotos dann ausstellt mit ihren kurzen Lebensgeschichten.

Ich kann mich ihnen nicht nähern.

Das ist mir nur einmal, bei Tree Creature, gelungen. Tree Creature war ein Wohnungsloser, der sich selbst so nannte, weil er damit sagen wollte, dass er ein Geschöpf aus dem Regenwald sei, auch wenn er über seine Herkunft, je nach Tagesverfassung, immer mal wieder etwas anderes erzählte. Kam er aus Indonesien, aus Südafrika oder Neuseeland? Niemand wusste das genau, aber Creature schien all diese Länder zu kennen. Es hielt sich auch der Mythos, dass er ein Fremdenlegionär, Soldat gewesen sei. Ein Kämpfer, ein Krieger. Creatures Augen waren hellgrau und blitzend, allerdings war er ein schmächtiger Mann, der oft mehrere Mäntel übereinander trug, Morgenmäntel, seidig glänzende, gestreifte Mäntel, Trenchcoats. Ein großer bunter Turban aus kunstvoll ineinander gewickelten Tüchern schmückte seinen schwarzen Hut. Er vagabundierte durch den Prenzlauer Berg und wir trafen ihn überall, im asiatischen Markt, mit Münzgeld klimpernd, das ihm meistens für seinen Einkauf nicht reichte, auf einer Parkbank in der Sonne, wo er seinen Turban flocht, vor dem Schokoladen an einem Tisch, eine geschnorrte Selbstgedrehte rauchend, neben sich einen Kaffee, den ihm die Keller*innen ungefragt spendierten.

Als Moritz und ich geheiratet hatten und wir Arm in Arm über den kleinen Wochenmarkt gingen, kam Creature auf uns zu und fragte unvermittelt: Just married? Ja, sagten wir lachend. Er fasste nach unseren Händen, hielt sie wie bei einem Reigen und sang uns ein Lied. All you need is love, alle Strophen, den endlos sich wiederholenden Refrain, all you need is love, mit einer zarten hohen Stimme, mindestens dreißig Mal diese eine beschwörende Zeile. Dann hauchte er Küsse auf unsere Hände und rauschte davon mit seinen wallenden Mänteln. Das war der Beginn unserer schüchternen Bekanntschaft. Trafen wir uns im Viertel, begrüßten wir uns lächelnd und wechselten ein paar Worte. Er sagte, hey, how are you, oder ich fragte das, und er gab mir eine Antwort, die immer etwas philosophisch und wunderlich war. It’s okay, all is full of love. But the world is in trouble. You know, I saw beauty and pain. Solche Dinge sagte er. Manchmal gab ich ihm Geld, für eine Tafel Schokolade, eine Dose Kidneybohnen, immer für etwas Konkretes, für Kleinigkeiten, die er gerade begehrte, Zutaten, die er für ein Abendessen brauchte. Zum Abschied warf er Küsschen in die Luft.

Creature schlief in Treppenhäusern auf dem obersten Absatz, auf den Dachböden, die noch nicht ausgebaut waren, und mit einem allwissend wirkenden Lächeln streifte er, wie ein skurril geschmückter Jesus, durch unser Viertel. In den Wintermonaten blieb er manchmal verschwunden, doch wenn es wärmer wurde, tauchte er wieder auf.

Einmal war ich versucht ihm noch näherzukommen. Er saß auf einem Mäuerchen, die nackten Füße im Sand, am Rand eines Kinderspielplatzes, auf dem ein kleines Mädchen schaukelte, von seiner Mutter bedächtig angestoßen. Um Creature herum waren die bunten Tuchstreifen verteilt, ein Gehstock lehnte an der Mauer, er war vertieft in sein tägliches, spirituell bedeutendes Ritual. Er band den Kosmos und die Schönheit in seinen Turban, wie er mir einmal erklärt hatte, um die Menschen zu erinnern, wieviel Schönheit es gäbe. Ich ging spontan auf ihn zu, an diesem Spätsommertag. Hey, sagte ich, what about a cup of coffee? Da sah er mich aufgeschreckt an, seine Augen waren glasig. Er erkannte mich nicht mehr. Bring me wine, nuschelte er. Or Whisky. What’s wrong?, fragte ich. The world is wrong, sagte er, und fing an, auf Caesar und Hannibal, Hitler und Stalin zu schimpfen. They were all shit, they didn’t know how to love. Seine Hände zitterten, er bewegte sich fahrig und unruhig, das Flechten des Turbans wollte ihm nicht gelingen. How do you like your coffee, fragte ich, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Milk or sugar? Er nickt vor sich hin, also holte ich ihm schnell einen Coffee to Go, in einem Cafe schräg gegenüber. Setzte mich auf die Mauer, neben seine Tücher. Er sang vor sich hin. Mother, you had me, but I never had you. Ich kannte das Lied nicht. Immer wieder sang er, Mother, I wanted you, you didn’t want me. Den Kaffee ließ er stehen. Er sah hinüber zu dem Mädchen und der Frau, die mit Sandförmchen spielten, und ich tat es auch. You are sad, fragte ich, als er verstummte. She died, sagte er. Er sah lange in den Himmel, hielt Abstand zu mir. Ich hatte den Eindruck, ihm lästig zu sein. Er war aufgesprungen und lief einem hinterher, der vor der Mauer den Bürgersteig entlangging. Ohne seinen farbenprächtigen Turbanhut sahen Creatures graues Haupt und sein hageres Gesicht elendig aus. Er schwankte und brauchte ein paar Versuche, Bettelversuche, bis ihm einer der Passanten geben konnte oder wollte, wonach er verlangte. Mit einer brennenden Zigarette kam er zurück, und dann holte er einen Flachmann aus einer Mauerritze hervor, die von Efeu bedeckt war. Cheers, sagte er zu sich selbst, nahm einen Schluck aus der Flasche, steckte sie in seine Hose und rauchte. My mother is dead, murmelte er und sah wieder in den Himmel. Ich sprach ihm mein Beileid aus, worauf er nicht reagierte. Er lehnte sich an die Mauer, zu weit von mir entfernt. Ich konnte ihn nicht berühren, es gab diese Grenze, zwischen ihm und mir, die ich nicht überschritt. Etwas Unüberwindliches lag zwischen uns. Dass er trank, entsetzte mich. Als die Frau mit dem Mädchen den Spielplatz verließ, nahm Creature den Gehstock und stützte sich darauf. Er starrte vor sich hin und summte wieder das traurige Lied. Es war von John Lennon, wie mich Moritz aufklärte, später, zuhause. Der Kaffee wurde kalt, und ich wusste nicht weiter.

Auch jetzt bin ich ratlos, unter dieser Brücke. Was kann ich Sinnvolles tun außer Geld hinzulegen? Und ich habe noch nicht einmal welches dabei. Also gehe ich, wie immer mit Beklemmung, aber ohne zu zögern, an ihnen vorbei.

Nicht jedes Mal denke ich daran, was über mir auf der Brücke geschah, aber es tut gut, sich immer mal wieder daran zu erinnern. Dass der Schlagbaum sich dort oben hob am 9. November 1989, weil die Kommandanten am Grenzübergang ein Einsehen hatten. Sie hatten verstanden, dass sie nachgeben mussten. Die Befehle ihrer Führung führten zu nichts und der Andrang war zu groß, der Ausreisewilligen, der versammelten Menge, der hupenden Trabis. Und so begann an dieser Stelle die Mauer zu fallen. Ein Filmteam aus dem Westen hielt den Vorgang damals fest. Wie erwartungsfroh und aufgekratzt jene waren, die sich hier versammelt hatten, um sich ihre Reisefreiheit in das westliche Ausland zu nehmen, von der sie an diesem Abend erfahren hatten, live aus dem Fernsehen. Das neue Reisegesetz gelte „unverzüglich, sofort“, hatte einer vom Kader, Günter Schabowski, erster Sekretär des ZK-Komitees, in die Kamera gestammelt. Einmal rüber nach West-Berlin und wieder zurück euphorisierte die Menschen, die 28 Jahre hinter den Mauern eingesperrt waren.

Die friedliche Revolution, wie sie genannt wird, hat die Deutschen in der Welt beliebter gemacht. Sie hatten, ohne Blut zu vergießen, Geschichte geschrieben. Ich würde meine Runden in einer Stadt in Westdeutschland drehen, hätte es das nicht gegeben: die Montagsdemonstrationen, die Solidarität der evangelischen Kirchen, den Mut der Mauerstürmer, und die Bedrängnis des Kaders eines wackelnden Regimes. Schabowskis Zettel mit seinen in Eile darauf gekritzelten Notizen, von dem er abgelesen hatte auf der Pressekonferenz, ist seit einigen Jahren ein von der Unesco geschütztes Dokument. Es wird nur noch mit Seidenhandschuhen berührt, der Zettel ist wertvoll wie die Gutenberg-Bibel oder das älteste, noch erhaltene Manuskript des Korans. Er liegt verwahrt in einer Vitrine im Haus der Geschichte.

Wie entfernt sie schon sind, diese wenigen Jahre, die dem Fall der Mauer folgten, in denen wir dachten, dass nicht nur der Kalte Krieg endgültig vorbei ist, sondern sich alles zum Guten wenden würde und mit Vernunft regeln ließe. Wir wagten zu denken, es gäbe keinen Grund mehr um Kriege zu führen. Wir vertrauten der UN, wir setzten auf Europa und tanzten auf den Straßen. Wir waren nicht die Letzte, wir waren die glücklichste Generation.

Mehr als dreißig Jahre später erscheint mir unser Glaube von damals naiv. Die Welt, die wir hinterlassen werden, unseren Kindern übergeben, ist aus den Fugen geraten. Neulich sagte Raupe, sie hasse die Menschen, weil sie die Erde zerstörten und die Tiere quälen würden. Die Menschen, erwiderte ich, dazu gehören auch wir. Wir alle zusammen hätten Raubbau betrieben, aber wir könnten neben dem Schaden, den wir mit unserer Lebensweise angerichtet haben, auch eine Menge Sinnvolles tun. Ich zählte ihr einige aus unserem Freundeskreis auf, die das längst beruflich taten. In einem Verkehrsverbund, in einer Firma für Photovoltaik, auf einem Demeter-Hof, mit Spenden oder ihrer Entscheidung sich vegan zu ernähren. Raupe erstarrt schon wie ich, doch ich stachle sie an, selbst aktiver zu werden. Optimistisch zu bleiben ist alternativlos. Vielleicht müssen wir dazu die Augen verschließen, vor dem Grauen auf dieser Welt. Um sie für das Gute, das täglich geschieht, millionenfach geschieht, im Alltag jedes Menschen geschieht, auch in unserem Leben, für unsere Handlungsspielräume zu schärfen. Weitergehen und Atmen. Ich bewege mich vorwärts, ich gehe und atme.

Bewegung und frische Luft täten Raupe auch gut. Sie jedoch geht, seit sie sich verpuppt, nur wenn’s sein muss, nach draußen. Dabei sage ich immer, sicher würdest du etwas Schönes erleben. Jemanden treffen. Etwas entdecken. Vielleicht eine kranke Taube, die du vor dem hackenden Schnäbeln der Krähen retten kannst. Raupe will Tierarzthelferin werden. Vielleicht siehst du einen Waschbären, der überraschend behände ein Regenrohr hochklettert. Oder einen Starenschwarm, der als flirrende Wolke über dir pulsiert. Eine Armada von Krähen kreist um einen Bussard, der sich in die Stadt verirrt hat, und die Mutigsten stürzen sich auf ihn, täuschen Angriffe vor, um ihn zu vertreiben. Oder ein Fuchs steht an der Ampel und wartet auf Grün. Oder einer läuft schnüffelnd übers offene Sportfeld. Oder du siehst sie spielen, die Jungen, auf dem begrünten Kuppeldach der Max Schmeling Halle, in der die Eishockeymannschaft ihre Spiele austrägt, die auch Füchse heißen. Du kannst beobachten, wie sie miteinander raufen und den Hang runterkullern, wie sie unbehelligt toben, im Flutlicht ihre spitzen schwarzen Schnäuzchen über den asphaltierten Vorplatz führen. Manchmal schleicht sich ihre Mutter durchs Unterholz, um die Boule spielenden Männer auf dem Sandplatz herum. Vielleicht macht sie sich über Abfälle her, über die abgenagten Kotelettknochen, das abgenagte Hühnergebein, was die Menschen in die offenen Körbe im Mauerpark schmeißen, nach ihren Grillgelagen. Vielleicht findet die Füchsin aber auch eine Maus oder eine Ratte, die der Abfallkorb anlockt. Komm doch mit, haben wir Raupe früher gebeten, wir gehen ein paar Schritte, dann essen wir ein Eis. Nimm doch deinen Roller, im Mauerpark kannst du fahren. Aber das zieht schon lange nicht mehr.

Auf dem Schwedter Steg, der sich über eine wild bewachsene Brache, die Gleise der Ringbahn und die sechs Gleise der Nordbahnlinie erstreckt, rollt beleuchteter Fahrradverkehr, Skateboards donnern vorbei, manche Hunde tragen leuchtende Bänder um ihren Hals. Der Handlauf an den Geländern ist ebenfalls beleuchtet, weshalb es nie gruselig ist, den Steg auch nachts entlangzugehen. Im Sommer finden sich welche ein, mit einem Getränk, um die Sonne im Nordwesten untergehen zu sehen.

Ich erreiche den Mauerpark, wo die Fuchsfamilien leben und an Wochenendtagen bei milderen Temperaturen, in der helleren Jahreszeit, sich türkische und arabische Großfamilien mit deutschen und asiatischen Picknickgruppen die Grillwiese teilten. Die Beats aus ihren Lautsprecherboxen und die Rauchschwaden ihres triefenden Grillguts schwirrten und wirbelten durch die Luft, verbanden sich miteinander. Ein gigantisches Grillfest. An den Wegen standen die Bands und Alleinunterhalter, die unter freiem Himmel umsonst Konzerte gaben, sie postierten sich so weit auseinander, dass sich ihre Klänge zwar berührten, aber nicht überlagerten. Latinogruppen, afrikanische Combos, Singersongwriter*innen, Popsonginterpreten. Sonntags strömten die Touristen auf das Flohmarktgelände, und das Kreischen des Publikums auf den steinernen Rängen, vor der Karaoke-Bühne, wenn eine Laien-Performance besonders gelang, schüttete sich, alle paar Minuten, wie ein Regenguss über das Gelände. Der Basketballplatz war ein anderes Energiefeld, die Teams bildeten sich spontan und auch sie waren bunt gemischt. Auf den Kinderspielplätzen tobten die Kleinsten auf den Klettergerüsten. Die hohen Schaukeln auf den Wiesen waren von den Größeren besetzt. Bei den Hochbeeten, einem kollektiven Garten, wurden Tomaten festgebunden, vielleicht Beeren genascht. Im Birkenwäldchen lagen welche im Schatten. Auf dem Skateboard Parkour klackten die Boards der dort übenden Skater. Der Park barst über vor Besuchern, vor Gerüchen und Rhythmen, Gelächter und Gesängen.

In der dunklen Jahreszeit ist er mehr ein Durchgangsort, in dem mir die Passanten fast lautlos begegnen. Oben an den Mauerresten, die mit Graffitis übersprüht sind, lungern Gestalten, dort werden Drogen gedealt. Trotzdem ist der Park mir heilig, als wäre er ein Kultplatz, an dem wir kollektiv die guten Geister beschwören. Es ist ein kraftvoller Ort, ein von den besten Energien, die wir in uns tragen, aufgeladener Ort. Es ist kein Zufall, dass mich mein Rundgang zu ihm führt und ich ihn durchquere. Ich fühle mich jedes Mal etwas befreiter. In ihm schwingt die Freude nie aus, die hier bereitet und tausendfach empfunden wurde, sogar jetzt, wo es stiller geworden ist in ihm. Er mildert meine Wut und Enttäuschung, die ich oft in mir trage. Ich gehe heiterer weiter.

In den Gründerzeithäusern im Prenzlauer Berg brennen warme Lichter in sanierten Stuckfassaden. Die Platten des Gehsteigs sind glatter denn je. In erlesenen Geschäften wird Design angeboten. In den Restaurants speisen bei Kerzenschein die Glücklichsten von allen, mit glänzenden Gesichter.

Die Erde dreht sich weiter. Sie dreht sich um sich selbst in einem dunklen Universum, so wie auch wir uns um uns selbst drehen. Bis wir verschwinden.

 

 

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