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Wert des Geldes

Veröffentlicht am 03.09.2007

Mein Vater hat in seiner Zeit als Jalousienmonteur in viele Fenster geschaut. Einmal in eine Konditorei, in der die Bäcker gerne und oft ihre Finger und ihr Werkzeug abgeleckt hatten, mit dem sie dann seelenruhig die Torten bestrichen. Ein anderes Mal hat er am Fenster der Deutschen Bank in Lahr gehangen und gesehen, wie man hinter dem Panzerglas Geld vernichtet hat. Da standen Kartons voll mit Hundertmarkscheinen, die durch den Schredder liefen, alte Banknoten, die, weil sie schadhaft oder schmutzig waren, von den Landesbanken hergeschickt wurden, um hier an der Zentralstelle vernichtet zu werden. Immer zwei Bankangestellte hätten sich im Raum befunden, um sich gegenseitig zu überwachen, beim kleinsten Verdacht auf Bereicherung wäre sofort die Polizei da, hätten ihm später die Angestellten erzählt. Für meinen Vater war die Vernichtung des Geldes, für das er sich Tag für Tag krumm machte, ein merkwürdig absurder Anblick. Da hätte er gemerkt, dass er so einem Schein eine lächerlich große Bedeutung geben würde, gemessen daran, wie im Großen damit umgegangen wird.