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Verständigung

Veröffentlicht am 07.10.2013

Nichts ist schwieriger zwischen den Menschen als die Verständigung, das sich Ausdrücken, das Miteinander sprechen, die Vermittlung von Gefühlen und Informationen. Warum ist das so, wo wir doch als einzige Spezies auf diesem Planeten außer der Gestik und Mimik, außer der Sprache der Augen noch die Worte haben, die Worte und ihre Modulation, die Worte und ihren sozialen Kontext? Warum erscheint es trotzdem häufig so kompliziert, auf der gleichen Welle seine Botschaften hin- und her zu senden? Oder anders gefragt: Gibt es bei den Tieren, von deren Sprache wir inzwischen wissen, dass sie viel ausgefeilter ist, als wir früher dachten, auch Missverständnisse, verletzte Gefühle, falsche Erwartungen, Unausgesprochenes, Bedeutungen zwischen den Zeilen? Wiederholen sie deshalb so auffallend häufig ihre Rufe und Laute, damit sie unmissverständlich verstanden werden? Unter uns Menschen jedenfalls überwiegt auffallend häufig die Ungenauigkeit der Übermittlung, das Missverstehen, das falsche Einordnen des Gesagten, das Vorurteil, die Voreingenommenheit, das pure Unwissen über den anderen, das Befremden, das Bestürztsein über das Gesagte, die Enttäuschung, weil man wieder einmal nicht sofort verstanden wurde, sich falsch eingeschätzt und behandelt fühlte. Unter uns herrscht auffallend häufig eine Art von Sprachverwirrung, die daher rührt, dass wir diesen komplizierten Vorgang der Verständigung schlichtweg unterschätzen. Wir gehen meistens von der naiven Annahme aus verstanden zu werden, unseren Gedanken, unseren Wunsch nur einmal klar und deutlich hervorbringen zu müssen und schon würde er verstanden oder ihm Folge geleistet werden. Passiert dies nicht, was auffallend häufig der Fall ist, reagieren wir mit Ungeduld, mit Unverständnis und haben eines dabei übersehen: Wir haben uns gar keine Mühe gegeben.