UA-66898233-1
Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Geben und Nehmen

Veröffentlicht am 27.07.2014

Was bedeutet es Geld zu haben? Wenig oder keines. Was bedeutet die Ungleichheit, in der die Menschen immer leben werden? Was macht dieses Geld mit uns? Wie wäre eine Gesellschaft, in der alle gleich viel hätten? Wer kann geben, wie viel und warum?

 Ich lese Zucmans „Steueroasen". Ich sehe mir eine WDR Reportage über die Steuerhinterziehung auch deutscher Unternehmen an. Ich lerne etwas über die Unfähigkeit der Eu-Finanzminister, sich einstimmig (weil das so im EU Recht verankert ist) über eine einheitliche Unternehmenssteuergesetzgebung oder die Zinssteuerpolitik oder eine Transaktionssteuer oder was auch immer zu einigen.

 

Wofür werden die ersparten Unternehmenssteuern in den Unternehmen genutzt, wurde in der WDR Reportage gefragt. Würden Sie für Investitionen der Unternehmen selbst genutzt, könnte man ja fast noch ein Auge zudrücken. Sie werden aber für die Bezahlung der immer höher steigenden Managergehälter genutzt. Für die Steigerung des Wertes der Firma, für die Erhöhung der Dividenden...

 

Es gäbe keine Staatsverschuldung mehr (oder jedenfalls eine, die nicht mehr in dieser gravierenden Weise auf dem Rücken der Bürger ausgetragen werden müsste), wenn die im großen Stile betriebene Steuerhinterziehung der Reichsten der Reichen oder die legale Steuervermeidung der Unternehmen eingedämmt würde.

 

Es gäbe in diesem superreichen Deutschland endlich Schulen, die dem Reichtum des Landes entsprechend ausgestattet wären.

 

Es gäbe ein Gesundheitssystem, das allen eine gute Brille und dritte Zähne ermöglichen würde und Vorsorgeuntersuchungen auf bestem medizinischem Niveau.

 

Es gäbe eine menschenwürdige Pflege alter und kranker Menschen und eine bessere Förderung von sozial schwachen Kindern und ihrer Eltern.

 

Es gäbe sichere Brücken und bessere Straßen.

 

Es gäbe mehr und besser ausgebildete Finanzbeamten, die bei den Steuerprüfungen den bestausgebildeten Wirtschafts- und Finanzberatern der großen Vermögensberatungsfirmen die Stirn bieten könnten.

 

Es müsste insgesamt weniger gearbeitet werden müssen, weil das erwirtschaftete Geld da bliebe, wo es erwirtschaftet worden ist und der Gesellschaft mehr Nutzen brächte.

 

Die europäischen Krisenländer wären aus der Misere heraus, ganz Europa könnte aufatmen, die Demokratien wären nicht mehr gefährdet.